2025 – EINE TOLLE HIMMELFAHRT !

Es ist für mich immer wieder berauschend, einmal etwas völlig Neues zu erleben ! Ich bin schon aufgewacht mit Blick auf die verschneiten Alpen in Crans-Montana, auf den Genfer See in Montreux, auf das Mittelmeer an der Côte d’Azur, auf den Indischen Ozean vor Mauritius – aber noch nie mit dem Blick auf die SEINE !

Deshalb habe ich, um mich bei meiner besten Freundin für ihre liebevolle Pflege nach meiner Operation im Februar zu bedanken, uns ein schönes Doppelzimmer in ROLLEBOISE gebucht. Das Dorf liegt in der Nähe von GIVERNY und LA ROCHE GUYON, nur knappe 70 Kilometer vom Montmartre entfernt, im landschaftlich schönen « Parc Régional du Vexin Français ». Hier haben im Altertum die Gallier unter den Römern gelitten….

Wir leiden gar nicht sondern starten bei strahlendem Sonnenschein mit Mimis funkelnagelneuem Wagen KIA PICANTO mit 5 Türen, Bordcomputer, klappbaren Auβenspiegeln usw. – ein Schmuckstück !

Wir lassen uns von  der freundlichen Dame unseres Navis bis nach POISSY leiten, und ab da übernehme ich mit der guten alten Michelinkarte « Umgebung von Paris », wo all die kleinen Nebenstraβen und « schöne Strecken » in Grün angegeben sind.

In VILLESNES-SUR-SEINE wimmelt es nur so von kleinen bescheidenen Villen für ca. 3 Millionen – jede mit ihrem Türmchen… !

Bei MEULAN überqueren wir die SEINE und gleich darauf sind wir nun wirklich auf dem Land, wo es grünt so grün….dass es eine Wohltat für die Augen ist. Es geht bergauf und bergab, Felder und Wälder wechseln sich in schöner Harmonie ab.

Bald darauf sind wir schon wieder am Fluss. Bei VETHEUIL suchen wir vergeblich nach einem angenehmen Picknickplatz. Auch die SEINE kriegen wir nicht richtig zu Gesicht, da zwischen unserer Landstraβe und dem Fluss viele hohe Bäume und Büsche stehen. Schade.

Und nun kommen wir nach LA ROCHE GUYON, das zu den 100 schönsten Dörfern Frankreichs zählt. Im 4. Jahrhundert wohnte man hier in den sogenannten TROGLOS , also in Grottenwohnungen. Manche werden heute immer noch als kühle Weinkeller genutzt.

Wir kennen alle das schöne Bild von dem Turm, dem Bergfried der Burg, hoch über den Kalksteinklippen der SEINE. Die Familie, die die Burg erbaut hatte, herrschte über die ganze Gegend  vom 12. bis zum 15. Jahrhundert. Da sie allesamt „Guy“ mit Vornamen hieß, erhielt die auf Felsen gebaute Burg den Namen ROCHE DE GUI – und der Ort später den Namen La Roche-Guyon.

Ein beeindruckender Geheimgang verbindet den Burgfried bis heute mit dem Schloss, in dem der jüngste Spross der Herzogsfamilie,  Guy-Antoine de La Rochefoucauld, auch heute noch residiert. Wir würden uns das alles gerne näher anschauen,doch auch hier hat der schreckliche « Übertourismus » zugeschlagen !

Das kleine Dorf ist dem Ansturm von so vielen Menschen einfach nicht gewachsen : wir werden auf einen « Ackerparkplatz » weit vom Zentrum umgeleitet und geben Angesicht der Schlangen, die auf dem einzigen Dorfplatz für einen Hamburger anstehen, mit Grausen den Besuch auf. Vielleicht im Winter mal …

Eine halbe Stunde später stehen wir in unserem Hotelzimmer mit diesem  Blick auf die Seine und die dahinter liegende Halbinsel, auf der wir, trotz de Wolken, gleich einen sehr schönen Spaziergang machen werden.

Gegen Abend kommt auch die Sonne wieder hervor und im Restaurant des Hotels haben wir den gleichen herrlichen Ausblick auf den Fluss.

Die gesamte Küchen- und Servierbrigade ist sehr jung, und freundlich bemüht – aber beim Management hapert es leider mächtig. Dieses ist ja ein « langes Wochenende » und das Hotel ist daher ausgebucht. Ich hatte das letzte Doppelzimmer erwischt als ich vor drei Tagen anrief.

Nun möchte Mimi mir mit einem Glas Champagner zum Auftakt für das Wochenende danken und da kommt doch diese höchst erstaunliche Antwort « Der ist leider nicht geliefert worden ». Hä ? Das in einem Hotel-Restaurant ? Schade ! Mimi nimmt also einen Kir und ich bestelle einen weiβen Martini. Ein roter wird mir kredenzt – und als ich protestiere, bekomme ich einen weiβen noch dazu ein paar Chips als Ausgleich.

Am übernächsten Morgen haben wir keine Kaffetütchen mehr auf dem Zimmer, denn der ist ebenfalls « leider nicht geliefert worden » so wie auch der Champagner bis zuletzt ausbleibt. Und der Gipfel ist erreicht, als wir am letzten Abend das Tagesgericht bestellen (wir hatten beim Frühstück schon gesagt, dass wir dieses « poulet basquaise » essen würden) und uns anhören müssen «  Wir haben am Mittag alles verkauft und nachmittags wird das nicht noch einmal gemacht »…. Und das in der Hauptsaison !

Trotzdem tut das alles  unserer guten Laune keinen Abbruch, denn am Freitagmorgen lacht die Sonne uns über dem Fluss an. Das ist doch wirklich eimal etwas ganz Besonderes, denn in Paris ist die SEINE ja immer zwischen den Kaimauern eingesperrt.

Auf dem Fluss ist übrigens schwer was los : Neben den Lastkähnen wie diesem hier, gibt es auch die kleinen Flitzer der jeunesse dorée, die einen Heidenkrach machen und die hässlichen riesigen « Flusskreuzfahrtschiffe », bei denen ich schon beim Zuschauen Platzangst kriege…

Wir wollen heute sowieso nur zum nahe gelegenen Dorf MERICOURT fahren und vom dortigen Parkplatz, der direkt am Fluss liegt, hinauf zur « route de la crète », der Höhenstraβe steigen, um dort oben auf dem Plateau weiter zu wandern. Das Ganze soll ca. eine bis anderthalb Stunden dauern.

Nettes kleines Dorf dieses Méricourt, nichts Besonderes, dagegen imponiert uns die « Barrage de Méricourt », also der Staudamm, umso mehr.

Leider ist unser Wanderweg nur spärlich bis gar nicht ausgeschildert und mit der Erklärung aus dem Internet sind wir zwar bis hierher sehr gut gefahren, stehen nun auf dem Plateau zwischen Kornblumen-Mohnfeldern und — wissen nicht so recht weiter , denn der « erste Weg links », den wir einschlagen sollen, ist eine einfache Grasnarbe von der Breite eines Treckers…

Wir gehen aber brav los und bewundern die Felder rechts und links, an deren Rand noch Mohn und Kornblumen blühen.

Leider stehen wir nach einer Dreiviertelstunde mitnichten an der « Sechs-Wege-Kreuzung »  sondern nur an einer mit 4 Wegen ! Das ist nun echt blöd, denn weit und breit weder Mensch noch Mensch mit Hund, wir sind völlig auf uns alleine gestellt. Also, Zähne zusammen beiβen und auf geht’s !

Nach über zwei Stunden kommen wir – ich mit zitternden Knien – wieder an unserem Auto an, froh und stolz, dass wir es geschafft haben. Und nun können wir nach Herzenslust auf diese blöden Wanderer schimpfen, die es nicht mal schaffen, eine richtige Route anzugeben – das tut echt gut !

Und wir dürfen uns ohne Schuldgefühle dem Faulenzen hingeben, was wir dann auch ausgiebig tun bis zum letzten Abendessen – ohne Poulet Basquaise…

Wieder in Paris zurück, beschlieβen wir, diese schönen Tage am Sonntag Mittag mit dem Besuch der NOTRE DAME zu krönen, was wir bisher des Andrangs wegen vermieden hatten. Es ist eine Sache, sich ihre Einweihung am Fernseher anzuschauen und eine andere, sich ihr selber hinzugeben – es ist ergreifend.

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