Ich habe mich schon mehrmals gefragt, was der Unterschied zwischen einem sehr guten Essen in einem edlen Restaurant und einem auβergewöhnlichen Fest in fantastischer Umgebung ist. Meine beste Freundin und ich zelebrieren seit Jahren den 30. März, an dem wir uns 1989 kennen lernten. Die schönsten Orte waren bisher zuerst das Restaurant LE CIEL DE PARIS,210 m hoch in der 51. Etage des TURMS MONTPARNASSE.
Der Blick von dort oben auf Paris – im Jahr 2008 konnte ich noch die Fenster meiner Wohnung im 7. Arrondissement von dort oben sehen ! – ist einmalig. Das Essen und der Wein waren köstlich.


Und pünktlich um 21 Uhr brillierte der Eiffelturm.

2019 fand unser Jubiläum schon am Montmartre statt, weil wir dort, nur 5 Minuten von meiner neuen Wohnung entfernt, im TERRASS HOTEL den schönsten Blick über Paris haben. Unvergesslich bleibt, dass unsere nette Kellnerin uns eine kaum angebrochene Flasche Champagner schenkte, den die reichen aber lauten und schlecht angezogenen Amerikaner vom Nebentisch, die Hals über Kopf aufgebrochen waren, einfach hatten stehen lassen.


Das dritte auβerordentliche Essen fand im gerade neu eröffneten Restaurant LE TOUT PARIS im 7. Stock des HÔTEL LE CHEVAL BLANC, das direkt an der Seine liegt. Leider hatten wir 2022 Pech mit dem Wetter und konnten nicht auf der Terrasse essen. Aber was machte das schon aus nach der Corona-Sperre ! Das Motto des Tages war « Lass es gieβen, wir genieβen ! », und so labten wir uns an einem wunderbaren Mahl, das uns von einer reizenden Kellnerin serviert wurde.


Und vor ein paar Tagen, hatten wir das Glück – nach drei vergeblichen Versuchen ! – zwei von den zweihundert (!) Plätzen im sagenhaften LE TRAIN BLEU zu bekommen. Dieses Restaurant hat seine Geschichte, denn es liegt mitten im Bahnhof GARE DE LYON. Anlässlich der Weltausstellung in Paris im Jahr 1900, wurde der renommierte Architekt Marius Toudoire mit der Ausführung der Arbeiten des Bahnhofbuffets beauftragt. Die Leitung der Eisenbahngesellschaft wünschte sich damals schon die Schaffung einer unumgänglichen Schlemmeretappe in einem luxuriösen, modernen und zugleich mythischen Dekor. Schon ein Jahr später wurde das Bahnhofsbuffet vom Staatspräsidenten Emile Loubet eingeweiht und zog schnell die High Society und Künstler an. 1963 wurde das Buffet in Le Train Bleu umbenannt, eine Hommage an die Linie Paris-Vintimiglia aus dem Jahr 1868. Das war der legendäre Zug, der Paris mit den Städten an der Côte d’Azur verband.
Unsere Freude fängt schon mit der legendären Treppe im Bahnhof an :

Oben angekommen, im sogenannten Bistrot, dem Vorraum zu den zwei Sälen, die durch das blaue Teppichband verbunden sind, welches den Zug symbolisiert, werden wir von einer reizenden Hausdame so herzlich begrüβt, als ob wir Stammgäste seien. Sie übergibt uns einer zweiten, nicht weniger hübschen und gepflegten jungen Dame, die uns zu unserem Tisch im zweiten und schönsten der Säle bringt.

Wir bewundern staunend dieses fantastische Dekor – und die Kellner, die riesige Tabletts mit nur einer Hand stemmen !


Unser « Chef de rang » Joseph F. möchte wissen, ob wir einen Aperitif wünschen und als ich ihn frage, welchen der drei Sorten Champagner er uns empfehlen möchte, sagt er diplomatisch : « Ich mag sie alle drei, der erste ist frischer, der dritte fruchtiger…. » Wir entscheiden uns für den ersten und da geschieht etwas für mich bis dato noch nie dagewesenes : er schenkt uns einen guten Schluck ein und bittet uns, zu kosten und uns zu sagen, ob er uns mundet. C’est la classe!! Natürlich ist er ausgezeichnet und wir bekommen sogleich zwei frische Kelche voll des köstlichen Nasses.

Dazu kommt auch schon die « amuse-bouche » daher, eine kleine feine Köstlichkeit aus schmelzender Crème mit fein gehackter Schalotte, mmmmh ! Und auch über den Wein sind Mireille, die seit Jahren Kurse in Önologie nimmt, und Monsieur Joseph sich völlig einig : für die Geflügelpastete mit Foie Gras, gefolgt von einem Kabeljaurückenfilet mit verschiedenen Karottenarten und anderen feinen Gemüsen kommt nur ein Gewürztraminer in Frage. Auf den wäre ich nie gekommen.

Wir schwelgen und finden, dass der Chef Michel Rostang seine 2 Sterne im Guide Michelin völlig zu Recht verdient! Zum Nachtisch bekommen wir noch eine allerliebste Überraschung , da ich bei der Reservierung verlauten lieβ, dass es sich um eine Feier handelt : zwei Kerzlein finden sich auf unserem Tisch ein…


Und da ist mir klar, dass der groβe Unterschied zwischen einem sehr guten und einem auβergewöhnlichen Essen folgender ist : die echte Freundlichkeit der Menschen, die hier arbeiten ! Wir werden diesen Tag nie vergessen.
