Marén Berg kommt in Hannover zur Welt und wächst in einer Familie auf, in der man Musik hört, singt und spielt. Ihre Kindheit verbringt sie in Bad Lauterberg im Harz. Als sie zehn Jahre alt ist, zieht die Familie nach Berlin.
Dort macht Marén die Bekanntschaft mit ihrer ersten Oper, mit dem Musical und mit Liedern von Bertolt Brecht, Hildegard Knef, Gilbert Bécaud, Joan Baez, Juliette Gréco und Barbara. Diese musikalische Richtung von Sängern, die in ihren Chansons – im Gegensatz zum Schlager – einen Gedanken vertreten, fasziniert die Jugendliche besonders.
Dem Abitur folgen Sprachstudien in London und in Paris, wo sie sich dauerhaft niederlässt. Sie will sich ihren Traum, Chansonsängerin zu werden, erfüllen und arbeitet sich systematisch durch die kleinen « Cabarets » des Quartier Latins, bis hin zu einem abendfüllenden Programm im « Pub » des Pariser « Olympia ».
Parallel dazu lernt sie die in Frankreich berühmte Sängerin Anne Sylvestre kennen. Diese bietet Marén an, ihre erste Vinyl-Schallplatte mit 4 von ihr getexteten und komponierten Kinderliedern zu produzieren. Die sich daran anschliessende Tournee durch ganz Frankreich wird — 10 Jahre dauern.
Tagsüber singt sie für Kinder und nimmt zwei LPs mit Geschichten und Liedern von Anne Sylvestre (« Le secret d’Anatole ») und Pierre Gripari (« Le petit cochon futé ») auf. Abends tourt sie mit einem völlig anderen Repertoire, nämlich dem ihrer beiden LPs « Bien ça de pris » (1976) und « Wolfgang und ich » (1978). Sie interpretiert Lieder von Maxime Le Forestier, Yves Duteil, Guy Béart, Marie-Paule Belle u.a. Erste Auftritte in Deutschland für die Deutsch-Französischen-Gesellschaften und in der Schweiz und Österreich folgen.
Da die Presse sie fortan als « musikalisches Bindeglied » zwischen Deutschland und Frankreich bezeichnet, veröffentlicht sie 1984 – mit Unterstützung des Deutsch-Französischen Jugendwerks – die erste deutsch-französische Platte, die je in Frankreich erschien: « die Blonde » (Auvidis).
Mit einem nur ihr gehörenden Mix der beiden Sprachen in ein und demselben Lied, macht sie deutsche Autoren wie Konstantin Wecker, Ulla Meinecke, Bettina Wegner und Wolf Biermann bekannt. Diese LP und das gleichnamige Bühnenprogramm erhalten sehr gute Kritiken in der Presse. Radio und Fersehen folgen.
Daraufhin wenden sich die Lehrer, die in Frankreich Deutsch unterrichten, mit der Bitte um speziell für ihre Schüler konzipierte Programme an die Sängerin. Das gelingt Marén mit so großem Erfolg, dass ihre Texte und Lieder nebst Interviews in einem halben Dutzend französischen Schulbüchern vertreten sind. Fortan schreibt sie mehr und mehr ihre Texte selbst.
1986 erscheint die LP « Chansons et Comptines d’Allemagne » (Auvidis), mit deutsch-französischen Kinderliedern. So setzt Marén ihre pädagogische und künstlerische Arbeit mit Jugendlichen und Erwachsenen fort.
Als Deutsch-Französin und vor allem Europäerin spiegelt die Auswahl ihrer Lieder ihre Anliegen als Frau mit den ihr eigenen Ideen, Emotionen und Träumen wider. Marén engagiert sich sehr für die deutsch-französische Sache und tourt in den Partnerstädten beider Länder. 1988 produziert sie die LP „De Passage/Im Vorbeigehn“, auf der neben dem von ihr geschriebenen Titelsong Klassiker des Chansons ebenso vertreten sind wie französische Versionen deutscher Lieder.
1993 nimmt sie die CD « OuverTüre » auf. Es handelt sich um das Brandenburger Tor, das sich am 9. November 1989 zu einem neuen Kapitel in der deutschen und europäischen Geschichte öffnete.
1998 erscheint die CD « Harmonie » mit Texten, die zunehmend engagierter und persönlicher sind.
2002 erhält sie in Anerkennung ihres Talents als Künstlerin und « singende Botschafterin« die EHRENMEDAILLE der Föderation der Deutsch-Französischen-Gesellschaften.
Am 9. November 2009, dem 20. Jahrestag des Falls der Berliner Mauer, wird die Sängerin mit dem Stück « Mon Mur à moi/Die Mauer und ich », das in der Maison de l’Europe in Paris uraufgeführt wird, zur Schauspielerin. Im Jahr 2010 folgt das Stück: « RéNAZIstance », das die Geschichte von Hans und Sophie Scholl erzählt.
2013 kreiert Marén mit ihren Musikern die Cover-Show « In Paris und in Göttingen », in der sie mit zweisprachigen Hits sowohl Charles de Gaulle als auch Konrad Adenauer huldigt, den « Vätern » des Elysée-Vertrags, dessen 50-jähriges Bestehen gefeiert wird.
2016 begeht Marén in Paris ihr 40-jähriges Chansonjubiläum mit ihrer neuen Show « Tour de Coeur -Von Herz zu Herz » und nach dem Schock der Anschläge in Paris und Berlin gedenkt sie mit « Widerstehen – Résister » der Opfer.
2019 entsteht « Meine Erinnerungen an die Mauer », zunächst auf der Bühne, dann als Film. Es ist Maréns persönliches Zeugnis zum 30. Jahrestag des Falls der Berliner Mauer, das sich stark von dem Theaterstück unterscheidet, das zehn Jahre zuvor aufgeführt wurde.
Ihr aktuelles Bühnenprogramm heisst « An die Freude – À la joie », weil sie der Meinung ist, dass ein guter Schuss Freude nur Gutes bewirken kann !
Ich möchte Ihnen meine Hochachtung aussprechen für die fabelhafte deutsch-französische Arbeit, die Sie geleistet haben und auch weiterhin tun.Wenige Menschen haben wie Sie eine solche Ausdauer, eine solche Treue gegenüber dem ursprünglichen Impuls.Und immer mit diesem musikalischen Gespür und der glücklichen Hand in der Auswahl Ihrer Lieder. Ich kann nur wünschen, dass Sie weitermachen.